Wofür setze ich mich ein,
mit Eifer?
Was ist mir wichtig?
Wofür brenne ich?
Was kann ich tun?
Hinschauen oder wegsehen?
Missstände benennen
oder warten, bis Gras darüber wächst?
Ohne den Eifer ihrer Mitglieder
ohne den frischen Wind der Erneuerung
wäre die Kirche, das Haus Gottes,
längst überwuchert.
Aus Magnificat, März 2024, S. 31
Mit diesen Zeilen von Dorothee Sandherr-Klemp, die mich so sehr angesprochen haben, grüße ich Sie, liebe Mitglieder, herzlich und möchte auch meine Gedanken zum Ausdruck bringen.
Manchmal und immer öfter ertappe ich mich dabei, dass ich „wegsehe“ oder alles an Verhaltenswei-sen aufzeige, wie sie in der 2. Strophe beschrieben sind. Was soll ich mich unbeliebt machen? Wieso soll ich mir wieder einen Ärger oder finstere Blicke einhandeln? Ach, sollen sie doch alle machen, was sie wollen....
Ja, solche Überlegungen kamen mir auch bei der Gesprächsrunde der Visitation. Wie oft hatte ich in meinem Leben schon Evaluationen, Visitationen, Reformpläne und neue Flyer erlebt. Und auch in dieser Stunde fühlte ich mich nicht wirklich verstanden. Wo sollen wir uns mit unseren Ideen für die Renovierung der Kirche einbringen?? Braucht es keinen Ausschuss, weil ja sowieso kein Geld für die „Kür“ da ist, weil es gerade für die Elektrik und das Ausweißeln reicht, weil man realistisch bleiben muss und ein Stiftungsrat der Diözese uns eh keine Gelder für ein Mehr geben würde, weil man doch sehen muss, dass das Notwendige auch das gerade Passende ist, weil es dann sowieso einen Pfarr-verband mit anderen schönen Kirchen gibt, die man ja dann auch aufsuchen kann, weil man am Boden bleiben muss....
Haben die Menschen vor unserem Jahrhundert auch so gedacht und gehandelt? Wie konnte es unsere Kirche seit 1488 bis heute dann schaffen, dass sie so wurde wie sie ist???
Das Freilegen der Wandbemalung in der Apsis ist schon einmal kein Thema mehr. Doch was ist mit den Blumenornamenten rund um den Altarraum? Was ist mit der Idee einer „Werktagskirche“ unter der Orgelempore, wie sie nun viele Kirchen umsetzen, die in diesem Zeitraum renoviert werden? Hier wird momentan bei vielen Kirchen mit Glaselementen und Lichtstrahlern ein eigener, gut be-heizbarer Gebetsraum für kleinere Gruppen, z.B. für Jugendarbeit oder Kommunionvorbereitung etc. geschaffen.
Gibt es für die Pfarrgemeinde, aufgrund der momentanen Finanzverhältnisse, keine Diskussionsbasis mehr? Haben wir keinen Mut mehr für Visionen? Ist dies das Ergebnis unserer Pfarrei Neukirchen nach dem Motto: „Behalte Deine Ideen für Dich, wenn Du sie nicht finanziell stemmen kannst“?
Wie gut, dass es liebe Mitmenschen wie unseren Franz Raida gibt, der einen Impuls aufnimmt und ideenreich umsetzt. Als unser Herr Pfarrer im Rahmen der Kirchenrenovierung bei der Kirchenbesich-tigung im Januar bemerkte, dass es für das Prozessions-, also das Tragekreuz keine Halterung neben dem Altar gäbe, waren wir uns schnell einig, dass es sich hier um keinen Wunsch für die Liste der Renovierungsarbeiten handle. Es fehlte offensichtlich ein liturgischer Gegenstand, der für den Got-tesdienst wichtig ist. Nachdem wir mit Franz Raida einen kunstsinnigen und äußerst versierten Ex-perten in der Metallverarbeitung in der Pfarrgemeinde haben, trug ich ihm unser Anliegen vor. Ohne zu zögern, übernahm er diese Aufgabe und fertigte einen mit Blumen und Kreuzmotiven stilisierten Halter an. Wir alle waren von dem Ergebnis begeistert. Seine Verbundenheit zum Förderverein ging so weit, dass er keine Kosten hierfür in Rechnung stellte.
Am Palmsonntag konnte das Prozessionskreuz erstmals neben dem Altar aufgestellt werden. Und dies zur Freude unseres Herrn Pfarrers, der an diesem Tag seinen Geburtstag feierte.
Am Montag, den 29. April, wollen wir uns mit einer Wallfahrt zur Muttergottes nach Altötting auf-machen. Es ist immer ein sich auf den Weg machen, der mit früherem Aufstehen, aus dem Haus gehen, zum Bus laufen, sich mit anderen Leuten treffen und somit einem anders gearteten Tagesab-lauf zusammenhängt. Wie wichtig das Rosenkranzgebet in einer Zeit der allgemeinen Bedrohung ist, zeigt das Beispiel der Jesuiten in Hiroshima, die von den Folgen des Einschlags der Atombombe aufgrund des Rosenkranzgebetes völlig verschont blieben. Es konnte bei ihnen auch viele Jahre danach keine Strahlung gemessen werden.
Es geht zu UNSERER Mutter, die wir auch dann anrufen, wenn wir von ihr etwas brauchen, weil wir nicht mehr weiterwissen. Vielleicht gibt es auch für etwas zu danken und zu bezeugen: Treue, Hoff-nung und das Wissen, dass SIE für uns immer da sein wird, auch dann, wenn wir nicht mehr verstan-den werden oder uns nicht mehr angenommen sehen. Bitte geben Sie sich einen Ruck: Ein Tag für die Gottesmutter!
Für unser Marktcafe am Pfingstsamstag, den 18. Mai, wären wir sehr dankbar, wenn wir noch Ku-chenspenden bekämen. Wir allein vom Vorbereitungsteam schaffen es nicht. Überlegen Sie bitte, ob Sie uns unterstützen könnten. Über eine positive Rückmeldung unter meiner Telefonnummer 08502/915782 würden wir uns sehr freuen.
Ansonsten bleibt uns nur, Ihnen ein gesegnetes Osterfest zu wünschen. „Biblisch hoffen, heißt ver-trauen, dass Leidempfindlichkeit und Mitgefühl Gottes bleibende Stärken sind – in uns!“ (Dorothee Sandherr-Klemp)
Petra Seibert, Josef Stöcker, Reinhold Sommer, Franz Wimmer, Heinz Buchbauer, Theresia Ernst und Dr. Konrad Wieland